…verblüfft habe ich festgestellt, dass es nicht nur mir so ging! Mein Hackneypony habe nämlich nicht ich mir, sondern es hat sich selber ausgesucht, wo es hinkommen will. Zu mir !  Kennst du das auch?

Ihr wisst ja, ich bin mittlerweile ausgebildete Tierkommunikatorin, Pferdeverhaltenstherapeutin und Coach für Mensch mit Tier. Dadurch bin ich in den letzten Monaten vielen Mensch-Tier-Teams begegnet.

Ich stelle fest, dass sich da eine Tendenz abbildet, die mir auffällig und somit erwähnenswert erscheint. Denn egal wie spirituell oder eben nicht spirituell die Tierhalter sind, in einem Punkt sind sich erstaunlich viele Halter einig. Sie haben sich ihr Tier nicht wirklich selber ausgesucht! Es war das Tier, das sich seinen Halter ausgesucht hat.

Und so war es auch bei mir.

Vielleicht denkst du jetzt: „Ja genau, die spinnt doch die Olle…. “

So hab ich Anfangs auch gedacht! Doch als ich all die Stories hörte, die hinter den Kulissen abliefen, wurde ich aufmerksam.

Da ist die schwarze Katze die einfach in die Parterrewohnung marschiert, sich hinlegt und nie mehr geht und irgendwie auch nicht gesucht wird.*kann schon passieren, lach*

Oder der PRE Wallach, den man auf der Pferdeschau null auf’m Radar hatte, aber per „Zufall 😉 “  die Gelegenheit kriegt, ihn zu reiten und sich schon beim Aufsteigen das Gefühl einstellt, zu Hause zu sein.

Dann hätten wir noch die Katze, die sich auf die Warteliste setzen lässt, um nen Platz bei einer Frau zu kriegen, da er erstaunlicher weise trotz seiner Schönheit keinen anderen Unterschlupf findet „ähä genau 😉 “ .

Oder der schwarze Rappe, der sich nicht das Herz der Besitzerin sondern der Reitbeteiligung geangelt hat und mittlerweile auch der Reibeteiligung gehört „vercheckt aber gecheckt 😉 “ .

Das sind nur wenige Beispiele, die mir so aus der Hüfte geschossen in den Sinn schwabeln und mir ein lautes Lachen entlocken. Denn Henry hat es genau so gemacht.

Und weil ich mir denken könnte, dass sich in unserer Geschichte viele Tierhalter wieder finden, erzähl ich euch diese heute unpluged zum ersten Mal in Echt und wie es wirklich war! *huff da kommt was auf euch zu*

Henry erschien zum erstenmal im Januar-Seminar während meiner Ausbildung zur Pferdeverhaltenstherapeutin – so quasi auf dem Silbertablett. Meine Studienkollegin Svea zeigte uns das Bild von Henry (siehe oben ) und meinte dazu, dass Sie für dieses schöne und spezielle Pferd ein neues Zuhause suche. Sie hat ihn gerettet, da er sonst zum Metzger gebracht worden wäre, weil seine Besitzerin verstorben ist. Natürlich sassen wir Frauen in der Runde und das Helfersyndrom einer jeden Anwesenden war bei dem Anblick dieses Pferdes sofort geweckt.
Erst fand ich ihn nicht mal wirklich hübsch. Etwas dünn, dachte ich auf Anhieb. Svea erzählte etwas von seinem Hintergrund und zeigte uns einen Film, in welchem ein sehr aufgeregtes Pony wild im Roundpen umher rannte und unkontrollierbar schien. Nach diesem Film musste ich mich erst vergewissern, ob es sich wirklich um das Pferd auf dem Foto handelte. Denn danach dachte ich nur „Oh Gott, ne du, so n flatterhaftes, nervöses, hibeliges Teil, das passt nicht zu mir. Ich brauch was Grosses, Schweres, was sich nicht so leicht erschrecken lässt. N Kaltblut wäre geil!“ *ähä Hirn*
Ja und dann sah ich mir hald eben, um ganz sicher zu sein ;), das Foto nochmals genau an. Bua und dann *ÄFLISHÄFlÄSH* liessen mich diese Augen nicht wieder los. Es war, und jetzt könnt ihr mich alle als komplett bekloppt erklären, aber es war so, so als ob ich mich durch diese Pferdeaugen selber gsehen hätte.
Wohl gemerkt, ich war damals kurz vor meinem 1. Kurs zur Tierkommunikatorin und hatte keine Ahnung von mentaler Kommunikation mit Tieren. Ja… ein voll komisches Gefühl war das.
Und so fanden mich meine Studienkolleginnen dann den ganzen Abend auf der Treppe sitzend im Gang (wir hatten auf’m Hotelzimmer kein WLAN Empfang) und diese Bilder immer wieder auf meinem Händy aufblitzend, hirnend.
Hirndend zur Erklärung noch kurz – ich hatte mich Ende Dezember entschieden meine Festanstellung zu kündigen und mich Selbstständig zu machen. Ein wohl triftiger Grund, sich in einer solchen Situation eben KEIN Pony zu kaufen, WEIL PFERDE TEUER SIND! Verdammte Sch……. !

Ich mag mich noch genau an meine Emotionen erinnern. Noch während des Kurses fing ich an zu budgetieren, Teilzeitstellen zu suchen, damit ich das irgendwie hin bekomme.

Mein Hirn war unter Dauerbeschuss. Auf der Heimfahrt war es konstat im Highflight Modus, produzierte Cortisol ohne Ende und eine Diskussion mit mir selbst in meinem Kopf entbrannte:
„Du kannst dir jetzt kein Pferd anschaffen! Deine Eltern weisen dich direkt in die Klapse ein! Deine Freunde werden dich für verrückt erklären! Du hast kein fixes Einkommen, keine Jobzusage! Nein, nicht mal die Aussicht auf einen neuen Job! Das mit der Selbstständigkeit ist gut, aber bist du wirklich so schnell… ? Ne wahrscheinlich nicht. Realstisch gesehen ruiniert dich ein Pferd jetzt! Ja, aber ich habe das Geld ja aktuell! Ja, aber du wirst ganz viel Geld jetzt erst mal noch in Versicherungen und deine neue Firma investieren müssen. SICHER NICHT IN EIN PFERD! NOCHMALS DEINE ELTERN WERDEN DICH EINWEISEN!“ Es war ein Drama und die Hirndiskussion on going, aber das möchte ich euch ersparen.

So ging das nicht nur auf der Heimfahrt, sondern noch weitere 2.5 Wochen weiter. Während diesen 2.5 Wochen sass ich ja nicht Tatenlos da. Ich bewarb mich auf Alles was nur ging. Ich redete mit eingeweihten Arbeitskollegen, Freunden aber NICHT mit der Familie. Mein Verstand schaltete sich immer wieder ein, um mir mitzuteilen, dass ich mir jetzt sowieso kein Pferd zu legen sollte, was Madame noch nie Live gesehen hat. Entgegen meinem Verstand, beschloss ich jedoch schon am Tag 2, der lieben Svea mal zu schreiben, dass ich mir Henry gerne ansehen würde, und Meli, ob Sie mich begleiten täte. *Hirndiskussionsalarm on going…. *

Die Nächte die folgten, waren jedoch die anstrengensten in meinem Leben. Ich war unruhig – die ganze Nacht. Und ich war richtig heftig geplätet wenn ich am Morgen aufstand. Das Gefühl, nix geschlafen zu haben, war mein ständiger Begleiter! Dann, eine Woche nach dem „Silbertablett-Seminar“, kam das Tierkommunikationsseminar.

Gabriella Perron, meine Tierkommunikationslehrerin, empfing mich an diesem Samstagmorgen in aller Ruhe mit einem heissen Kaffee (wie glücklich ich darüber war, könnt ihr nur erahnen 😉 ). Sofort fingen wir an uns auszutauschen. Ich hatte mich schon etwas in die Thematik eingearbeitet und es zeigte sich, dass ich eigentlich schon vieles wusste *lol*

Trotzdem war ich nicht vorbereitet auf das, was dann kam. Nach dem Austausch mit Gabriella brachte ich die Tiere aufs Palet, die ich in Form von Fotos mitgebracht hatte. Gabriella wusste zu diesem Zeitpunkt absolut nix von Henry. Als erstes zeigte ich ihr Monarca, den PRE-Wallach meiner Schwägerin. Gabriella führte die erste Kommunikation wortlos durch und hielt plötzlich inne. Und was Sie dann sagte, traf mich wie ein Blitz: „Mo sagt, du kannst ihn bringen, den schwarzen Wirbelwind!“ hörte ich sie sprechen. Zur Info: In Henry’s Pferdepass steht er eingetragen unter dem Namen Eclipse Hurricane! Es war, wie wenn mich Amors Pfeil, Donner und Blitz auf einmal getroffen hätten und ich heulte los. Das war zuviel auf einmal. Meine Sinne spielten verrückt und ich fragte mich ernsthaft, ob ich das wirklich gerade erlebt hatte.

Ein interessanter Sidefact war, dass ich 1nen Tag zuvor noch meine Hausaufgaben mit Canan und Monarca im Stall erledigte. Und da hab ich  Mani, alias Pferdebauer gefragt, ob er allenfalls noch einen Platz hätte, für ein kleines Pferd. Denn sollte Henry wirklich zu mir kommen, war mir klar, dass ich ihn in diesem Stall unterbringen würde, für’s Erste.

So, danach musste ich mich erst einmal erholen. Gabriella lachte nur und informierte sich über unsere Geschichte. Ich erzählte ihr alles und natürlich lachte sie sich krumm und schief. Die nächste Frage lautete dann: „wie hast du geschlafen? “ Die Antwort könnt ihr euch selber denken „HUNDSMIESERABEL!“ Und wieder lachte Sie! „Ja, Henry is n aufgewecktes Kerlchen. Der will zu dir, soviel is klar.“

Und ich sass da und hatte irgendwie so das Gefühl, die Kontrolle über meinen Verstand verloren zu haben!

In dem Kurs geschahen weitere Dinge, die sich mit logischem Verstand nicht erklären liesen, aber ich war nicht mehr in der Lage mich dagegen zu wehren.

Die kommenden 1,5 Wochen bis zum Tag X als ich Henry anschauen fuhr, waren jedoch geprägt von ununterbrochen an das schwarze Pony denken und nix anderes mehr auf die Reihe kriegen etc.

Und dann kam Tag X Februar der 19te 2019.  500 Km lagen vor mir und ich machte mich auf den Weg zu Svea und Henry. Nervös war ich zu Beginn noch, doch das legte sich. Mit jedem Kilometer den ich fuhr, schien sich etwas in mir zu beruhigen. 100 Km vor dem Ziel, ergriffen mich alle gefühlten Emotionen der letzten paar Wochen auf einmal und ich fing an zu heulen *das wäre wieder einmal der Punkt an dem ihr mich gerne veräppeln dürft, ich trags mit Fassung 😉 *

100 KM heulte ich ununterbrochen, weil sich Glücksgefühle, puure Liebe diesem Pferd gegenüber, das ich nur von Bildern kannte, gepaart mit Gewissensbissen, die sich mit finanziellen Sorgen den Wettstreit hielten. Und dann kam ich an und alles war WEG!!!!!! Ja genau richtig. Weg war es. Ich war in der realen Welt angekommen, bei Henry und alle Gefühle waren weg. Ich dachte, ich würde wenn ich ihn sähe, ein ankommen fühlen, ein ah dich kenn ich schon. Nach allem was war. Aber da war nix! Ausser ein kleines schreckhaftes Pony, welches in einer Übergangsbox stand und sich nur sehr zögerlich näherte. Alles schien ihn zu ängstigen. Irgendwie interessant war ich ja schon, aber war das die Tante? echt jetzt? schien er sich zu fragen. 😉

Ja, das war ich. Wir waren uns nich geheuer. Wir versuchten nen kleinen Spaziergang zu machen. Echt schwierig mit diesem hiebeligen Pferd, das neben mir her lief, als würde es gleich explodieren. „Ne das is nich mein Pferd!“ War ich der Überzeugung. Auch im Roundpen zeigte er sich nur von der Hurricane Seite. Da war keine Schokoladenseite – nix!

Ich fuhr zu Seva und erklärte ihr, dass ich das Pferd nicht nehme. Sie war entäuscht. Entäuscht, dass Sie niemanden für den tollen Kerl hat finden können und unfassbar belastet, weil sie’s finanziell nicht mehr tragen konnte. Die Situation war echt alles andere als cool.

Wir gingen zu Bett, und plötzlich war er wieder da – Henry und lies mich nicht in Ruhe. Mein Verstand sagte NEIN! Mein Herz schrie JA! Wieso? Das wusste ich damals noch nicht! Ehrlich nicht!

Am nächsten Morgen, nach gefühlten null Stunden Schlaf, stand ich auf, machte mich bereit und wartete auf die Gelegenheit Svea mitzuteilen, dass ich ihn, nehme! Henry hatte gewonnen!

Dann ging es schnell. 3 Wochen später stand er in Bühl Klettgau und seit diesem Zeitpunkt lernen wir uns kennen. Oder soll ich sagen lerne ich mich kennen? Beides scheint mir irgendwie richtig zu sein!

Henry ist das Beste was mir je passiert ist. Und er ist passiert, anders kann ich es nicht sagen. Aber er verkörpert alles was ich bin, was ich denke und was ich sage und schon immer gesagt habe. Pferde sind enrom sensible Wesen. Gesehen hab ichs immer. Gehandelt danach nicht immer, weil ich Menschen mehr vertraut habe als den Pferden. Henry lehrt mich zur Zeit die Wahrheit. Ich von meiner Seite her bin dankbar, darf ich es von einem Pferd lernen und nicht von Menschen, denen ich nicht genug vertraue, weil Sie zuwenig nachvollziehen können, wie es ist Pferd zu sein!

Und falls ihr euch fragt, was meine Freunde und Familie zu mir gesagt haben, als Sie es erfahren haben. Tja, Sie haben alle anders reagiert. Die Eltern so wie ich ’s gedacht hatte, aber ohne direkte Einweisung in die Klappse, worüber ich ihnen heute sehr dankbar bin 😉

Schlussendlich war es mir redlich egal, was andere dachten, denn kurz nach der Entscheidung wusste ich, es sollte so sein. Sich dagegen zu wehren bringt irgendwie nix. Und heute weiss ich, gewisse Dinge passieren einfach, weil Sie wahrscheinlich irgendwie vorbestimmt sind. Henry ist passiert und es gibt kein Pferd, dass ich lieber an meiner Seite hätte als ihn 😉 Fazit Ende!

HenryPups you are my sweet little honeypony und ich lieb dich, um das Universum herum und wieder zurück. Und ich weiss, du tust das selbe!

Ging es dir irgendwie ähnlich?

Dann lass uns doch deine Story zukommen. Gerne an:

info@sandrascoaching.ch

Tiere können mehr bewirken, als wir uns vorstellen können. Dem sollten wir uns immer wieder bewusst sein!


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